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  natura morte

Persönlicher Spaziergang

2003
Bei einem Spaziergang durch den Wiener Zentralfriedhof entdeckte ich den Anatomischen Friedhof. Ein größerer Fleck Kunstrasen, am Ende eine kleine niedrige Hecke - eigentlich hat sie das gesamte Stück eingezäunt. Am oberen Ende, entlang der Hecke, schmiegten sich kleine auffällige Gräber. Alle waren ganz individuell. Keine großen Grabsteine, kleine Kreuzchen aus Holz oder Eisen. Sie hatten auch nicht die üblichen Täfelchen für die Grabinschrift... geb. am... gest. am... usw... Nein, man fand nur Vornamen oder Liebes- erklärungen oder einen Gedanken vor. Eine alte Frau stand neben mir. Sie hat mich gefragt, ob ich auch verständigt wurde... Endlich haben sie ihn begraben. 4 Jahre hat es gedauert bis sie mich verständigt haben...
Wurden Sie auch verständigt?
Nein sagte ich. Ich wurde nicht verständigt.

2009
Die Gräber gibt es nicht mehr
Aber eine Gedenkstätte.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe FriedhofsbesucherInnen!

Diese Anlage wurde zur Beerdigung von Personen errichtet, welche ihren Körper der
Wissenschaft zur Verfügung gestellt haben.

Hier wird den Hinterbliebenen die Möglichkeit geboten in angemessener Form ihrer
Verstorbenen zu gedenken.

Damit das würdige Aussehen der Anlage erhalten bleibt, gilt es einiges zu beachten.

Die Leichenasche wird in die dafür vorgesehene Sammelgrabstelle beigesetzt. Auf dem Steindeckel sind die jeweiligen Bestattungsjahre eingraviert. Es besteht die Möglichkeit einheitliche Namenstafeln mit Geburts- und Sterbejahr an den dafür vorgesehenen Stellen anbringen zu lassen. Die Namenschilder können in der Verwaltung bestellt und vom Friedhofspersonal angebracht werden. Alle privat angebrachten Gedenkzeichen werden vom Friedhofspersonal entfernt. Blumengebinde dürfen nur bei der gemeinsamen Gedenkstätte an den dafür vorgesehenen Plätzen angebracht werden. Blumenspenden, Kränze und Buketts müssen aus verrottbarem Material bestehen, Kunstblumen etc. sind unzulässig. Die Entscheidung hinsichtlich des Abräumens unansehnlich gewordener Blumenspenden, Kerzen etc. obliegt der Friedhofsverwaltung. Kerzen dürfen nur in den dafür vorgesehenen Laternen angezündet werden. Unsachgemäß aufgestellte Kerzen werden vom Friedhofspersonal entfernt.Weitere Auskünfte zu dieser Gräberanlage erhalten Sie bei der Verwaltung des Wiener Zentralfriedhofes (Simmeringer Hauptstraße 234, Telefon: +43 (0)1 760 41-0).

Mit freundlichen Grüßen
Die Friedhofsverwaltung

 

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